Wie wäre es Sie probieren es einfach mal selbst aus, ein Troll zu sein?
In dieser Anleitung zeige ich Ihnen die besten Methoden zu trollen.
- Das richtige Troll-Thema finden: Das wichtigste beim Trollen ist, ein geeignetes Thema und einen Post dazu zu finden. Am besten eignen sich dazu oft aktuelle politische Themen oder ein Drama im Freundeskreis oder der Familie.
- Haben Sie ein geeignetes Thema gefunden geht es an den Eröffnungssatz. Ein guter Troll gibt sich gleich als solcher zu erkennen und hinterlässt von Anfang an einen negativen Eindruck. Reagieren andere auf Ihren ersten Satz bereits genervt haben Sie alles richtig gemacht. Beispiel: Jemand in ihrem Freundeskreis schreibt, dass er das Leben nicht mehr lebenswert findet und sich am liebsten was antun würde. Darauf sollten Sie etwas schreiben wie: "Ich fahre dich gerne zu einer Klippe, damit du da dein Problem lösen kannst *trollface* Gern geschehen"
- Den Extremisten geben: Besonders zu empfehlen bei Fußball und politischen Themen: Dabei ist es egal, ob Sie nun den Nazi, den besorgten Pegida Anhänger, den Salafisten, den Kommunisten oder den Borussia Dortmund liebenden Hooligan geben. Wichtig dabei ist nur, dass ihr Standpunkt von dem des Posts und der Seite abweicht. So wird es garantiert keinen Shitstorm geben, wenn Sie ihre liebe als Hooligan zu Borussia Dortmund auf der BVB Fanpage bekannt geben, sehr wohl aber wenn Sie dass bei den Bayern schreiben. Am besten noch wenn die Bayern endlich mal wieder ein Spiel verloren haben. Das gleiche gilt natürlich auch in der Politik: Der Pegidanese wird auf der Seite der AfD vermutlich ein herzliches Willkommen genießen, auf der Fanpage der Linken hingegen wird er um sein Auto fürchten müssen.
- Argumente anderer ignorieren. Je besser die Argumente anderer sind, desto weniger sollten Sie darauf eingehen. Nachdem Sie das erfolgreich geschafft haben, erfinden Sie ihre eigenen Argumente:
- Mit (gefälschten) Fakten argumentieren: Argumente die sich auf nicht handfeste Tatsachen stützen sind das A und O beim trollen. Haben andere gute Argumente gegen Sie, greifen Sie einfach auf erfundene Zahlen und Quellen zurück. Sätze wie "Quellen sagen, dass..." "...wo genau ich das jetzt gelesen habe, weiß ich zwar nicht mehr..." "Eine neue Umfrage hat ergeben, dass die Mehrheit der Bevölkerung..." kommen immer gut bei Anderen an. Sie können sicher sein, dass solche Sätze ihre Gegner reizen werden.
- Werden Sie persönlich: Nachgewiesenermaßen arten Threads so gut wie immer aus, wenn Sie einzelner Personen angreifen, beleidigen und ihnen negative Eigenschaften unterstellen. Zögern sie dabei nicht, Worte wie "Dumm, Nazi, Antifant, Salafist, Vollpfosten, Babyface, hirnlos" usw. zu verwenden. Einen persönlichen Angriff lassen die meisten nicht auf sich sitzen und schlagen zurück. Wenn allerdings Jemand Ihnen diese Eigenschaften unterstellt, schreiben Sie nur dass er/ sie Sie damit nicht provozieren kann und Sie ja eh viel zu schlau sind weiter darauf eingehen zu müssen. Falls Sie doch darauf eingehen, überlegen Sie sich eine schlaue Antwort: "Klar bin ich Hirnlos, schließlich bin ich so hochentwickelt, dass ich meine Intelligenz aus dem Universum beziehe." Dann sind Ihre Gegner erst mal baff.
- Auf die Rechtschreibung anderer Mitkommentatoren achten: Achten Sie peinlich genau auf die Rechtschreibung und Grammatik anderer Kommentatoren. "das und dass" oder "seid und seit" zu vertauschen, ein Komma zu viel zu setzen ist unverzeihlich und muss in der Öffentlichkeit angeprangert werden. Am besten Sie empfehlen dem Grammatik-Opfer auch noch die Schule zu wiederholen.
- Selber scheinbare Rechtschreib- und Grammatikfehler machen: Besorgen Sie sich einen Duden oder besuchen Sie Grammatikforen und schauen sich besonders schwere Wörter und Formulierungen an, bei denen sehr oft Fehler gemacht werden. Schreiben Sie nun so einen Satz in die Kommentare. Ihre Gegner werden sich mit Begeisterung auf den scheinbaren Fehler stürzen und Sie darauf hinweisen. Dumm nur, dass Sie es selbst besser wissen. Posten Sie ein Link zum Duden oder wo auch immer die Grammatik ihres Satzteils erklärt wird. Klappt fast immer: Komma vor und. Geht nicht denken Sie? Doch. Am besten durch eine (vollkommen zusammenhanglose) Aufzählung inklusive des Wortes "und", die auf den ersten Blick aber nicht als solche aussieht. Man wird Ihnen schnell versuchen zu erklären, dass da beim "und" doch kein Komma stehen dürfe... Nun machen Sie sich über die Dummheit der Person die versucht hat, Sie zu korrigieren, lustig. Dafür werden Sie jetzt sicher auch noch einige Likes ernten. Aaahhh welch erhebendes Gefühl.
- Lenken Sie das Thema um das es sich ursprünglich handelte in eine andere Richtung. Der moderne Troll macht aus Merkel und der CDU schon gerne mal eine Diskussion über die Unfähigkeit deutscher Journalisten der Lügenpresse Kaffee zu trinken.
- Immer wieder auf die Meinungsfreiheit hinweisen: Möchte Sie jemand in die Schranken weisen, machen Sie ihm deutlich, dass in Deutschland Meinungsfreiheit herrscht. Die Klassiker: "Dass wird man ja noch sagen dürfen", "Soweit ich weiß herrscht in diesem Land Meinungsfreiheit" und "Wenn man das schon nicht mehr sagen darf sind wir nicht mehr weit von einem neuen Nordkorea entfernt"
- Vergleiche machen, die keine Vergleiche sind: Äpfel und Birnen zu vergleichen ist immer wichtig beim trollen. Dabei ist zu beachten, je unlogischer Ihre Vergleiche sind, umso besser kommen Sie an. Ihre Gegner werden nicht zögern und sie gereizt darauf aufmerksam machen. Darauf sind Sie natürlich vorbereitet:
- Lenken Sie von sich ab: Macht Sie ein Gegner auf eventuelle (und beim einem Guten Troll immer vorhandene) Ungereimtheiten ihrer Kommentare aufmerksam, rudern Sie zurück und sagen Sie ihm/ ihr, dass man erst mal bei sich selbst die Fehler suchen soll, bevor man Anderen Fehler, die bei Ihnen selbst sowieso nicht vorhanden sind, unterstellt.
- Zum am wenigsten geeigneten Zeitpunkt aus dem Gespräch aussteigen: Ist der Thread auf der Höhe der Beleidigungen, trollenden Trolle und verzweifelten "normalen" Kommentatoren angekommen, verabschieden Sie sich mit den Worten, dass sie noch anderes zu tun haben und Sie die Unlogik der Anderen nicht weiter sehen wollen, da Ihnen so viel Dummheit auf einem Haufen schmerzen bereiten würde.
- Ab jetzt können Sie das Gespräch weiter im Stillen verfolgen und sich an der Verzweiflung, der Bosheit und den Beleidigungen in den Kommentaren ergötzen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen